Chronik

Harburger Wander-Segler von 1958 e.V.

15.04.1958 Eine Gruppe von Seglern, angeführt von Heinrich Kloock und Hans Gehrke, gründete den Verein. Viele kamen aus dem Wassersportverein Süderelbe, bei dem die Sparte Paddeln durch eine wachsende Jugendgruppe immer stärker wurde. Einige sind sogenannte "wilde Segler", die keinem Verein angehörten, und somit keinen Stander führen können. Sie alle haben sich zu den „Harburger Wander-Seglern zusammen geschlossen.

1958: Anmietung des Geländes und des Wasserplatzes auf der Pionierinsel.

1958: Baubeginn eines Bootshauses. Alles aus eigener Kraft.

1959: Erstes Einlagern in der Halle auf Sandboden.

1960: Schütten des Betonbodens.

1961: Gründung einer Jugendgruppe. Die Jugendlichen Heiko Vogel und Klaus Hansen werden von allen Mitgliedern am Wochenende mit auf Segeltörns mitgenommen. Denn ein Jugendboot war noch nicht finanzierbar.

1962: Sturmflut 17.02.1962. Ein Meter Wasser in der Halle.

1964: Langsam begann die Entwicklung von Jollenkreuzer und Kielschwertern zu Kielschiffen.

1966: Die erstem Kielschiff Rümpfe kommen von einer Werft in Bremen per Bahn und werden im Harburger Binnenhafen zu Wasser gelassen und in den Diamantgraben geschleppt. Sofort beginnt der Innenausbau und die Ausrüstung. Die Wander-Segler bauen alles selber.

1970: Es wurde eine stärkere Winde besorgt. Im Laufe der Jahre wurden ständig Verbesserungen erarbeitet.

1976: 3. Januar. Sturmflut. Die Flut lief so hoch auf, dass einige Boote unter das Dach gedrückt wurden. Es waren ca. 2m Wasser in der Halle. Die Schäden an den Booten konnten von den Bootseignern selbst repariert werden.

1977: Das Dach musste höher, damit die Boote in der Halle schwimmen können, ohne dass sie an das Dach anstoßen. Es wurde festgestellt, dass das Dach 1.70m höher werden musste: Dann konnten die Schiffe auf den Lagergestellen fixiert aufschwimmen, wenn das Wasser die Deichkrone erreicht hat. Wieder war Eigeninitiative gefordert. Ein Darlehen musste beantragt werden. Und so wurde der Zusammenhalt der Wandersegler auf eine harte Probe gestellt und bestanden. 1983: 25 Jahre Wandersegler.

1988: Systemgestelle wurden gebaut. Alle diese Verbesserungen bedeuteten eine riesige Erleichterung beim Ei- und Auslagern.

1990: Die Deiche werden wieder erhöht. Ist unsere Flutsicherung jetzt nutzlos? Die Elbe wird immer tiefer gebaggert, die Stromgeschwindigkeit wird immer höher. Trotzdem lieben die Harburger Wander-Segler ihren Hafen im Diamantgraben und dem Boothaus auf der Pionierinsel.

1995: Die Schlengelanlage wurde generalüberholt und 3 Stahlrohrdalben gerammt.

2008: 50 Jahre Harburger Wandersegler

Grußwort von Erhard Erichsen Vizepräsident des Hamburger Sportbundes e.V.

Sehr geehrte Sportfreundinnen, sehr geehrte Sportfreunde, im Namen des Hamburger Sportbundes gratuliere ich allen Mitgliedern des Harburger Wandersegler e.V. zum 50-jährigen Jubiläum Ihres Vereins. Beim Harburger Wandersegler e.V. fällt als erstes auf, dass er auf etwas ungewöhnliche Art und Weise entstanden ist. Nur wenige Segelvereine werden von Paddlern gegründet, denn über die so genannten „Wassergärtner“ machen sich Segler sonst eher lustig. Bei Ihnen erhielt das von den Paddlern ausgeübte Wasserwandern sogar einen festen Platz in Ihrer Satzung. Ihr Verein gehört in Hamburg mit seinen 29 Mitgliedern zu den eher kleinen Vereinen. Das bedeutet aber nicht, dass es bei Ihnen mit weniger Engagement zur Sache geht. Nach der letzten großen Sturmflut in Hamburg im Jahr 1976 wurde Ihr Bootshaus stark beschädigt. Wo andere nach Hilfe von außen gerufen hätten, haben Sie mit bemerkenswertem ehrenamtlichem Aufwand Ihren „Schuppen“ wieder aufgebaut. Dabei blieb es natürlich nicht. Ob Steganlage oder Winterlagergestelle, in einem kleinen Verein geht es nicht ohne viel Einsatz aller Mitglieder. Ein solches Engagement freut uns im Hamburger Sportbund natürlich immer fast genauso wie sportliche Erfolge. Mein besonderer Dank gilt deshalb allen, die sich nach Feierabend, sonnabends und sonntags dafür einsetzen, dass viele Sportlerinnen und Sportler ihrem Hobby nachgehen können. Dem Vorstand, allen Sportlerinnen und Sportlern sowie den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wünsche ich auch für die Zukunft viel Erfolg. Ihr Ehrhard Erichsen Vizepräsident Breitensportentwicklung Hamburger Sportbund e.V.

Grußworte von Torsten Meinberg (Bezirksamtsleiter Hamburg – Harburg)

Grußwort zum 50 jährigen Bestehen der Harburger Wandersegler von 1958 e.V.

Der Verein Harburger Wandersegler von 1958 e.V. kann in diesem Jahr auf eine 50jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Zu diesem Jubiläum möchte ich den Mitgliedern im Namen des Bezirksamtes Harburg herzlich gratulieren.

1958 gründeten Segel- und Motorbootfahrer, die bis dahin in Paddelvereinen und privaten Lagerungen untergekommen waren, der Verein der „Harburger Wandersegler“ mit dem Ziel das Wasserwandern zu betreiben. Und das in unmittelbarer Nähe zur Elbe – der Elbe, die den Wohlstand in Hamburg möglich macht. Seit Jahrhunderten werden die Hamburger vom Handel, Hafen und Schiffen geprägt. So ist Hamburg mittlerweile zu einer Metropole – nicht nur, aber auch – des Segelsports herangewachsen.

Vereine sind und bleiben durch ihre Mitglieder lebendig. Menschen, die sowohl schöne Stunden als auch Rückschläge erleben. Einen großen Rückschlag verzeichneten die Harburger Wandersegler im Jahr 1976 als am 3. Januar die Sturmflut auflief und das Bootshaus überflutete, so dass de Boote bis unter das Dach schwammen.

Die Vereinsmitglieder haben sich davon jedoch glücklicherweise nicht entmutigen lassen. Auch konnte die Zahl der Mitglieder seit der Gründung des Vereins und die Größe und Anzahl der Schiffe anwachsen.

Die Harburger Wandersegler bieten Ihren Mitgliedern eine sportliche Heimat und verbinden das direkte Naturerlebnis und den Abenteuercharakter mit Gesundheitsförderung und aktiver Freizeitgestaltung.

Ich wünsche Ihnen allseits eine Handbreit Wasser unterm Kiel sowie Mast und Schotbruch.

Ihr Torsten Meinberg (Bezirksamtsleiter Hamburg – Harburg)

Grußworte von Harald Harmstorf. Vorstand des Hamburger Segler Verbandes e.V.

50 Jahre
Harburger Wandersegler von 1958 e.V.

Auch Hamburg schwamm 1958, dem Gründungsjahr der Harburger Wandersegler, auf der Wirtschaftswunderwelle der Nachkriegsjahre. Der große Aufbruch in eine neue Zeit hatte nach dem unendlichen Leid der Kriegsjahre im ganzen Land vieles erfolgreich verändert.
Nur die segelei hinkte hinterher. Derzeit war es zumeist unmöglich, an ein eigenes Boot zu denken um wieder auf der Elbe segeln zu können. Große Fahrtenyachten blieben lange Zeit ein unerfüllbarer Traum.
Das war die Blütezeit der Jollen und Jollenkreuzer, in der Regel ohne Motor. So war es am Sommerwochenende ein Abenteuer, aus dem Harburger Raum durch den dichten Hafenverkehr zur Unterelbe und wieder zurück zu kommen. Borstel, Neuenschleuse und Sandhörn waren der Treffpunkt der Segler. Nach Stade oder gar Glückstadt war über die normal erreichbare ‚Grenze’ hinaus etwas besonderes. Andere Yachthäfen gab es im erreichbaren Unterelberaum nicht. Die Ostsee lag in weiter Ferne.
Seit dieser Zeit hat sich neben der Elbe auch das Segeln selbst grundlegend verändert. Idealismus ist nur noch schwach vertreten, Jollen und Jollenkreuzer sind eine Rarität geworden. Heute fährt man ein ‚Dickschiff’ mit nautischen Geräten und Ausrüstungen an Bord, von denen in den 50ziger und 60ziger Jahren noch nicht einmal geträumt werden konnte. Wie auch!
Mit der Veränderung der Mentalität in der Gesellschaft und im segeln sind aber auch die Ansprüche an die Vereine ständig gestiegen. Diesen Anforderungen waren die Harburger Wandersegler bis in die Gegenwart stets gewachsen. Dabei wurde es nicht zum Ziel, großen Regattaerfolgen nachzujagen, sondern traditionell das Wander- bzw. Fahrtensegeln engagiert weiter zu betreiben. Mit Erfolg!
Die Harburger Wandersegler können mit Stolz auf die vergangenen 50 Jahre zurückblicken, das Jubiläum, zu dem der Hamburger-Seglerverband gratuliert, feierlich begehen und auf einem soliden Fundament in die Zukunft sehen.
Hierbei wünsche ich dem Verein stets engagierte Mitglieder die bereit sind, dem Verein auf diesem Weg sicher zu steuern.

Harald Harmstorf

Hochwasser2